So Freunde, jetzt, nachdem alle meine Tränen getrocknet sind (ja, der Abschied war schwerer als gedacht), ich meinen Sitzplatz gefunden habe & meine Ohren motivierender Musik lauschen, die mich damit auch von der lauten, pubertierenden französischen Klasse erlöst, die in Mulhouse zugestiegen ist, sitz' ich hier, fühl' mich sogar ganz gut und überbrücke jetzt durch Schreiben, Essen & Harry Potter die restlichen Stunden Zugfahrt.
Wer sich jetzt fragt „Worüber redet
sie überhaupt?!“, der kennt mich wahrscheinlich nicht wirklich
gut, weil es seit einigen Wochen leider kein anderes Thema für mich
gab. Halleluja. Wie viele Wochen hab ich mich was Ausstattung &
Routenplanung angeht darauf vorbereitet? Ungefähr acht Wochen. Wie
viele Wochen musste ich mich mental darauf vorbereiten? Angefühlt hat
es sich wie zwei Jahre.
Nach dem Abi erst mal ins Ausland. Gut,
wer sagt das nicht. Aber dass es letztendlich so schwer werden würde,
tatsächlich den Schritt zu machen, Tickets zu buchen, Hostels
rauszusuchen, tschüss zu Freunden & Familie zu sagen, ohne zu
wissen, wann genau man sich wieder sieht (spätestens Weihnachten,
Mama!), hätte ich, um ehrlich zu sein, nicht gedacht. Und dann auch
noch in den Zug zu steigen. Dann war wohl der schwerste Schritt. Für
mich.
Mit dem Zug geht’s also los und auch
immer weiter. Durch Frankreich, Belgien und die Niederlande bis ich
dann irgendwann zum eigentlichen Ziel meiner Reise komme: England.
Aber wie sagt man so schön. Der Weg ist das Ziel. Es geht also nicht
nur um England, sondern definitiv auch um alle anderen Umwege. Und
genau darüber will ich in Zukunft immer so ein bisschen schreiben.
Für dich und auch für mich. Die Zeit wird auf jeden Fall spannend
und ich hoffe, dass ich in ein paar Jahren über meine Ängste &
Probleme, aber hoffentlich auch schöne Erinnerungen lachen kann,
wenn ich wieder drüber lese.
Also muchachos. Peace out, ich werde
mir jetzt noch ein Brot mit Schinken gönnen und mit Joris im Ohr den
sonnigen provencialischen (ist das ein Wort?! Provenzalisch?) Ausblick genießen.
Hach ja.
Lisa & Olaf (dank dem hatte ich eine nette Busfahrt neben einem süßen Baby)
P.S.: Edit um 21:20
Ich bin gut angekommen, hab mein Hostel gefunden, hab mein Bett & WiFi gefunden, einen
kanadischen Mitbewohner, der mir ein Franz Schubert Kunstlied vorgesungen hat, liege
jetzt mit Pizza im Bauch im Bett und geh gleich schlafen.
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