Bis nach Toulouse - Holy Gaudy, Marktfieber & tonnenweise Häuser | 1 132,97 km to go





Gut, mal wieder muss ich zugeben, dass mein nächstes Ziel, Toulouse, wieder hauptsächlich deshalb ausgewählt wurde, weil irgend so ein sehr talentierter deutscher Sänger (niemand anders als Philipp Poisel) in einem Song darüber singt. Na ja, eigentlich ist der ganze Song nach der Stadt benannt. Bei wem's nicht klingelt, der sollte dringend mal Dr. YouTube konsultieren. Sprechstunde 24/7.

Auf jeden Fall hab ich es wieder mal nicht bereut, mein Reiseziel nach diesem Kriterium auszuwählen, denn Toulouse ist einfach wunderschön. Das einzige, was ich bereue, ist, dass ich dort nur zwei volle Tage hatte. Ich hätte gerne noch einen mehr gehabt!
Hätten mir die unerwartete, aber unerwartet coole Tanzgruppe und das Holi Gaudy Festival auf dem Place du Capitole keinen Strich durch die Rechnung gemacht, hätte alles in zwei Tagen geklappt. Aber was soll's! Die Tage, die ich hatte, waren toll! Die anderen Tage, die ich hatte, waren dem entgegengesetzt nicht ganz so cool.

Wie auch immer. Das Hostel, in dem ich war, „InToulouse“ war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Nicht wirklich groß, heimlich und privat. Verpflegen konnte man sich selbst, was meinem Geldbeutel guttat, und eine riesige Sammlung an Büchern und DVDs stand neben dem Fernseher in so einer Art Wohnzimmer. Ich hab mich gefühlt wie in einer großen WG, was cool war haha.
Mit Alice, einem Görl aus den USA, die in meinem Zimmer geschlafen hat, hab ich dann an meinem ersten Abend noch einen nächtlichen Ausflug zum Supermarkt gemacht um französischen Wein zu kaufen, den wir dann Shutter Island schauend getrunken haben. Klingt gut, war gut.

Die nächsten Tage hab ich Toulouse dann auf eigene Faust ausgestattet mit einem Stadtplan voller Kreuzchen erkundet. Mit Kreuzchen meine ich übrigens keine Kirchen, sondern Dinge, die ich sehen wollte, wobei es in Toulouse so viele Kirchen gibt, dass die Anzahl an Kreuzen fast auf das selbe hinausgelaufen ist.
Der Place du Capitole, die Église St. Sernin, die Garonne, der Canal du Midi, das Chateau d'Eau und andere schöne Dinge wie Baguette, Vins oder französischen Fromage. Gut, die hab ich nicht nur gesehen, sondern auch gegessen.

Außerdem hab ich mal wieder gemerkt, dass ich ein hoffnungsloses Markt-Mädchen bin. Marché des Carmes, Marché de Victor Hugo, und rund um die Kirchen herum. Ich glaube, alles in allem, war ich in diesen zwei Tagen auf fünf verschiedenen Märkten von Antiquitäten über Kunst & Krempel bis hin zu Obst & Gemüse. Und Fisch. Jeeeeeesus. Lebendiger Hummer? Der auf der Theke vor sich hin krabbelt? Mais oui, c'est possible. Ein kleiner Tipp nebenbei für alle Fischstände, die ihr Geschäft verbessern wollen: Besorgt euch ein Set an gutaussehenden Studenten, steckt sie in Matrosenshirts und los geht’s!

Der Sonntag war dank gutem Wetter echt ein guter Tag. Aber auch dank des Holy Gaudy Festivals, das ich mir einfach mal so spontan gegeben habe. Auf dem Place du Capitole war den ganzen Tag eine Art indisches Festival und irgendwann fingen sie an, diese Tütchen zu verkaufen. Mit so einer kreideähnlichen Substanz. Ach nee, warte, das war nachts in der anderen Ecke. Spaß. Natürlich waren es die Farben, die man für die Schlacht, oder wie auch immer man das nennt, braucht.
Auf das Stichwort des Inders auf der Bühne hin, ging's dann los. Ich hab sowas noch nie live gesehen, deswegen war das mal ganz cool.
Der Sonntag wurde dann noch besser, als ich eigentlich zum Canal du Midi und die Metro dahin nehmen wollte, weil ich ja manchmal bisschen gemütlich bin, aber dann steht da diese riesige Menschentraube um vier, nein fünf Boys herum. Sorry, der eine war so schwarz, dass ich ihn auf den ersten Blick vor dem schwarzen Schaufenster nicht erkannt habe. #Noracism, die haben sich selbst die ganze Zeit drüber lustig gemacht.

Auf jeden Fall haben die eine der coolsten Danceshows abgezogen, die ich je live gesehen habe. Wenn das funktioniert, dann sehr ihr hier jetzt was davon.

 (Gut, das WLAN hier ist relativ schlecht, keine Chance das hochzuladen.. EDIT Juhu, das WLAN ist in Vlissingen besser als in Paris!

Außerdem könnte ich euch jetzt auch zehntausend Fotos von Häusern und Fassaden zeigen, aber weil die außer mir eigentlich nie jemand wertschätzt, sind es doch nur ein paar. Viele der Gebäude sind mit roten Steinen gebaut, was in der Sonne (aber auch ohne Sonne) so schön aussieht, dass Toulouse auch den Namen der Pink City trägt.

Ja, Toulouse war echt ein super Stopp und wie's scheint, hab ich auch das richtige Wochenende erwischt. Manchmal laufen Dinge halt doch unerwartet ganz gut!

Schüss,
Lisa



Place du Capitole




Marché Victor Hugo




Couvent des Jacobins

Couvent des Jacobins




Le Chateau d'Eau


Le Pont Neuf | La Garonne










Canal du Midi

Canal du Midi

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