London und damit das Ende von Interrail





Ich hätte diesen Eintrag eigentlich viel früher schreiben sollen. London ist jetzt zwei Wochen her und in diesen zwei Wochen ist so viel passiert, dass ich gar nicht mehr weiß, wo ich überhaupt anfangen soll.

Aber wie es im Titel schon steht, war mit London meine Interrail Zeit dann offiziell beendet.

11. Juni 2015, 08:07 Uhr von Stirling nach London. Meine letzte Zugfahrt mit dem Interrail Ticket und ich kann's immer noch nicht glauben, wie schnell so ein Monat vorbei gehen kann. Wenn ich am Anfang noch die Tage gezählt hab, bis ich im schlimmsten Fall wieder nach Hause könnte, hab ich zum Ende hin dem 11. Juni mit Entsetzen entgegengeblickt. Wie, das war's jetzt? Ich fang doch gerade erst an, Spaß dran zu haben!
Und schwubbeldischwubb (wow, so ein Wort sollte man nie schriftlich benutzen) war der 11. Juni dann da und damit aber auch London, was das Ganze dann irgendwie wieder gutgemacht hat.


In London angekommen hab ich dann den angebrochenen, wunderschön sonnigen Tag genutzt, um mich rund ums Hostel etwas umzusehen, was dann die Tower Bridge, den Tower und den Riverside Walk, St. Paul's Cathedral und die Millennium Bridge bedeutet hatte. Oh ja, die Millennium Bridge.
Alle Traumdeuter vor, jetzt kommt eine Reihe von Szenarien aus dem Albtraum Repatoir von Lisa. Als Kind und auch später noch hatte ich oft Albträume von Brücken, die über riesig breite Flüsse oder Seen oder Meere verlaufen und praktisch nur aus einem Glasboden ohne Geländer bestanden. Gut, die Brücken alleine machen einem vielleicht Angst, wenn man an die Sicherheit denkt oder auch einfach an der Logik zweifelt. Was mir Angst machte, war aber das, dass ich über diese Brücke laufen musste und dabei Blut und Wasser geschwitzt hab. Und das nicht nur im Traum.
Also, wenn mir jemand sagen kann, was das bedeuten soll, dann bitte vor. Meine Interpretation ist höchst philosophisch im Sinne von „Wenn du dein Ziel erreichen willst, dann musst du deine Ängste überwinden, und auch wenn der Weg noch so unsicher wirken mag, musst du in dich vertrauen und es wagen, diesen Weg trotzdem zu gehen.“
Um jetzt aber wieder die Brücke zur eigentlichen Millennium Bridge zu schlagen: Als ich diese überqueren wollte, wollten meine Füße plötzlich nicht mehr und ich musste an diese Träume denken und nach vielleicht 10 Metern bin ich dann wieder umgekehrt und kam mir vor wie ein kleines Kind, das sich nicht traut, den Hund zu streicheln. (2 Tage später in Begleitung einer kanadischen Asiatin hab ichs dann aber geschafft und es hat sich GUT angefühlt!)


In den nächsten Tagen hab ich dann folgende Punkte abhaken können auf meiner imaginären Dinge-in-London-die-ich-auf-jeden-Fall-sehen-oder-essen-will-Liste:
  • Shoreditch, East London, gar nicht weit von meinem Hostel entfernt und einfach total hipster mit dem Old Spitalfields Market, beeindruckender Streetart und natürlich mit dem Kraftklub Aufkleber an einer Ampel
                           



Old Spitalfields Market
  • Die Sandesman Free Walking Tour (natürlich), auf der ich alle großen mainstream Sehenswürdigkeiten in der City of Westminster sehen konnte: The Houses of Parliament mit dem Big Ben, Westminster Abbey, das Ende des Changing of the Guards am St. James Palace, den Buckingham Palace und den Trafalger Square. Danach konnte ich dann auch das erste Essensziel abhaken: Zusammen mit ein paar Leuten von der Tour (1x Kanada, 4x USA) bin ich in einen kleineren Pub und hatte einee Beef and Red Wine Gravy Pie mit Chips und Peas (zu Deutsch: eine Art Pastete gefüllt mit Rindfleisch und Rotweinsoße mit Pommes und Erbsen)



Westminster Abbey
Big Ben & London Eye
Traflgar Square, National Gallery




  • mit Sarah, dem Girl aus Kanada bin ich dann danach noch ein bisschen durch London gewandert, haben Piccadilly Circus mit unglaublichen Straßenkünstlern gesehen, sind die Straßen SoHos entlanggeschlendert, haben Shakespearses Globe bewundert, uns am lang ersehnten Regen erfreut, der nach diesem schwülen Tag sooo guttat, sind dann völlig durchnässt durch den Borough Market gerannt, der abends natürlich geschlossen war, dafür aber alle möglichen Bars und Restaurants offen waren, was einfach toll aussah.


Piccadilly Circus






Shakespeare Globe

Borough Market
  • Camden Town mit dem Camden Market natürlich, was einer der besten Erfahrungen in London war. Aber Achtung, Insider Tipp: Geht so früh wie möglich da hin! Ich war gegen halb zehn dort und das war einfach wunderbar. Ich hätte mir jeden einzelnen Stand anschauen können, wenn ich gewollt hätte. Später, gegen 1, als ich dann gegangen bin, hast du dich nicht mehr bewegen können! So viele Menschen, überall, das war einfach zu anstrengend.



Vor allem der Lock Market hats mir angetan. So viele kreative Ideen an einem Platz, so viele Menschen, die die Chance haben, ihre Ideen an einem Ort wie London umsetzen zu können. Herrlisch. Von den meisten Ständen durfte man aber keine Fotos machen, was man auch irgendwo verstehen kann.


























  • Covent Garden mit dem Covent Market und dem Jubilee Market: nicht soo berauschend wie Camden Market, aber trotzdem ganz cool.


  • Leadenhall Market und das British Museum. Der Markt war Samstag leider geschlossen, aber ich bin auch eigentlich nur wegen *hust* Harry Potter *hust* hingegangen und ich habe gefunden, was ich gesucht habe, also war das auch in Ordnung.




  • South Kensington bzw. Chelsea mit dem National History Museum und seinen eigenen kleinen schönen Sträßchen, in denen ich gern wohnen würde. Verbunden mit dem Hyde Park. Nicht wirklich, aber auf meiner Route schon.




    Speaker's Corner in Hyde Park
    Marble Arch bei Hyde Park

    Ich hoffe, ich hab jetzt alles abgeklappert, was ich abklappern wollte. Ich weiß, das hier ist nicht so wirklich detailliert, aber ich hab so viele Fotos gemacht, dass ich gar nicht so viel schreiben will, weil es nicht wirklich interessant wäre.
London ist einfach eine unglaublich beeindruckende Stadt und ich hatte 3 ½ wundervolle Tage. Wenn ich einen Lieblingsort raussuchen müsste, dann wäre es wahrscheinlich Shoreditch. Die Gegend ist einfach mega inspirierend und ich hab mich einfach gut gefühlt. Vielleicht lag es insgesamt an diesem Tag oder an der Gegend. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall hab ich ein tolles Gefühl, wenn ich daran denke und das ist eigentlich auch schon alles.


Borough Market


London Eye



Tow










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