Ireland: The Eclipse Centre




DIESER EINTRAG WURDE AM 5. NOVEMBER GESCHRIEBEN. ACHTUNG. ICH HABE WIEDER INTERNET. DANKE.

Planen ist gut, die Realität aber manchmal eben anders. Seit Juli war der Rest meines Jahres bis Weihnachten praktisch komplett ausgeplant. 7 Wochen hier, 4 Wochen da, dann weiter bis nach Tralala. Doch manchmal helfen auch die besten Pläne nicht, wenn man sich an einem Ort wohlfühlt. So richtig wohlfühlt. Und wenn man das Gefühl hat, gebraucht zu werden, will man vielleicht nicht unbedingt so schnell gehen. So ging's mir wenn ich darüber nachgedacht habe, Irland schon wieder zu verlassen. Klar, nach Island musste ich gehen. Müssen, weil ich meinen Flug schon gebucht hatte und müssen, weil es fucking Island ist und ich mich schon darauf gefreut habe seit ich in meiner schlechten Hostelküche beschlossen habe, es jetzt einfach zu machen.

Doch der Plan für danach hat mir in dem Moment irgendwie nicht so ganz gefallen. Wie schon gesagt. Planen ist immer gut, aber ein bisschen Platz für Spontanität sollte man sich dann eigentlich doch lassen. Bla di bla, wie auch immer. Die Hauptmessage dieses Posts soll sein, dass ich wieder im Eclipse Centre in Irland bin und nicht glücklicher sein könnte. Manchmal sollte man eben auf sein Bauchgefühl hören, das hab ich gemacht und dieses Mal hat es sich ausgezahlt.
Auf jeden Fall wollte ich hier jetzt mal erzählen, was wir hier so machen und was das Eclipse Centre überhaupt ist. Im Moment hab ich mal wieder etwas Zeit für mich, weil mein Geburtstagskuchen gerade gebacken, bzw. verziert wird und ich damit der Küche verbannt bin. Gut, für einen Geburtstagskuchen ist das schon in Ordnung.

Wie auch immer. Das Eclipse Centre ist ein Outdoor / Freizeit / Aktivitäten Center hier in Kerry, dem wunderschönen Südwesten Irlands (es ist einfach wirklich unglaublich schön hier), was seine Kunden mit Pferdereiten, Schlamm-Surfen, Angeln, Klippenspringen, Kayakfahren, Mountainbiking (darüber hatten wir's ja schonmal) und fünf Ferienhäusern anlockt. Was jetzt klingt wie eine schlechte Werbebroschüre (sorray), ist aber so ziemlich die Wahrheit und die ist cool. Egal ob es Schulklassen sind, Junggesellenabschiede, Geburtstage oder welche Art von Gruppe auch immer, kann hier jedes was mit anfangen und sich draußen aktiv bewegen. Ob man sich auch inaktiv bewegen kann? Man weiß es nicht.

Mein Job in diesem ganzen Komplex ist ziemlich unterschiedlich. Offiziell bin ich ein domestic worker, was praktisch bedeutet, dass ich helfe, die Ferienhäuser wieder in einen akzeptablen Zustand zu bringen nachdem eine chaotische Gruppe von 6 darin gewohnt hat und es fertig bringt in einer Nacht 4 Kisten Bier, 4 Flaschen Tequila und mehrere Sixer was-auch-immer zu trinken und danach alles im Haus zu verteilen. Yay, das ist schön.
Putzen soll ich dann auch nicht nur die Ferienhäuser, sondern auch das Haus, in dem wir hier alle wohnen. Und wenn ich nicht putze, dann kann ich bügeln und dabei Filme schauen, was jetzt nicht unbedingt ein schlechter Deal ist.
Außerdem darf ich ab und zu Aktivitäten fotografieren, was auch immer lustig anzusehen ist. Nicht ich beim Fotografieren (wobei das beim Schlamm-Surfen wahrscheinlich auch amüsant aussieht), sondern die Gruppen. Es ist immer schön, lachende Menschen zu sehen und zu merken, dass es alle irgendwo verbindet und sie eine gute Zeit haben.
Diese Woche war dann auch etwas für mich Neues los. Das Halloween Camp. Meine Vorstellung: ein Haufen kreischender Kinder, die von morgens bis abends entertaint sein wollen, ihr Essen nicht essen und die Häuser (versauen) verunreinigen wie sonst was. Die Realität? Eigentlich ganz nett. Vier Mädels aus Irland und Deutschland, die wohl eher uns entertaint haben, als wir sie. Das Haus sah nach dem Camp zwar schon ziemlich so aus, wie ich es mir vorgestellt habe, aber weil sie so süß waren, war das dann auch irgendwo verzeihbar.
Neben reiten, was wahrscheinlich DIE Lieblingsaktivität war, gab es dann auch Bogenschießen, Kayak fahren und der/die/das Halloween Howl in Kenmare. Und oh ja, irisches Halloween kann was. Eine riesige Bühne, von der es Musik gab und auf der die besten Kinder- und Erwachsenenkostüme gekürt worden sind, ein improvisierter Friedhof mit Kartenlesen, Marshmallow Spielen, einem Gruselzelt (was eigentlich für Kinder gedacht war, aber auch mich erschreckt hat, was wiederum auch nicht wirklich schwer ist) und natürlich viele, viele Leute in tollen Kostümen. Das einzige, was mich hier ein bisschen stört, ist, dass auch nicht-gruselige Kostüme zählen, und Helena und ich damit ein bisschen an Fasching erinnert worden sind. Halloween ist für Vampire, Zombies, Hexen und Co. Und nicht für Fußballer, Katzen oder Nazi-Anhänger. Nein, das ist kein gutes Kostüm. Du bist gefühlte 6 Jahre und hast keine Ahnung, was du da auf deinem T-Shirt hast. Keinen blassen Schimmer.
Alles in allem hatten wir aber eine gute Campwoche mit tollen Mädels, die dann auch ein kleines Tränchen vergossen haben, als es bye-bye hieß am Bahnhof und Iris und ich fast mit nach Dublin gefahren wären. Ungewollt natürlich.








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Jetzt ist so langsam wieder Ruhe eingekehrt, wir haben wieder mehr Zeit für uns und können den Abend dann auch wirklich genießen. Außerdem ist diese Woche und die nächste voll mit Geburtstagen, was auch nicht wirklich falsch ist. Iris, unsere Französin, hat am 3. November ihren 23. gefeiert und morgen bin ich dran. (Wenn der Eintrag online kommt, bin ich wahrscheinlich schon 20, aber wen interessiert's. Morgen steht „Pub“ auf dem Plan, das sollte lustig werden.)

Nächste Woche darf dann Argentinien feiern und dann sind wir erst mal durch. Das Gute daran ist: wir haben jede Menge Kuchen oder Muffins, Schokolade und guuuutes Essen. Dazu noch gute Menschen, was will man mehr.

Dieser Eintrag ist jetzt relativ zusammengeshambelt und ich weiß gar nicht so ganz, wie ich ihn betiteln soll, aber vielleicht war das einfach mal ein klassisches Beispiel für Gehirnmatsche. Gehirnmatsche? Keine Ahnung. Halloween Camp, das Eclipse Centre und mein allgemeines Fühlen. Ja, so kann man das zusammenfassen. Ich hab hier auf jeden Fall eine gute Zeit mit guten Leuten und guter Landschaft. Jetzt müsste man nur noch das „gut“ mit außerordentlich steigern, und dann kommen wir der Realität etwas näher. Hach ja.  





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